PHNOM PENH, KAMBODSCHA
Chorn sitzt zwischen seiner Mutter und seinem Vater auf dem Motorrad. Er hat Windpocken und sein Körper, sogar seine Zunge, ist mit Pusteln übersät. Aber er findet die Fahrt zur Pagode zwischen den tausenden Motorrädern im dichten Verkehr sehr spannend. Vielleicht sorgt die kühle Abendluft für ein bisschen Linderung.
Der zweijährige Chorn schläft
Er ist zwei Jahre alt und es scheint, als sei sein kurzes Leben geprägt von Krankheit und Schmerz. Bei seiner Geburt wog er weniger als zwei Kilo und seitdem hat er unzählige Durchfallkrankheiten durchleiden müssen. Er hat oft Fieber ohne einen ersichtlichen Grund. Außerdem ist er unterernährt.
Chorn, der seit seiner Geburt Gesundheitsprobleme
hat, schauckelt in der Hängematte seiner Großmutter.
Sein Körper ist mit Pusteln übersät
Zweimal dachten seine Eltern, er würde sterben.
Tags zuvor gingen der Junge und Sinat, seine Mutter, in ein öffentliches Krankenhaus. Er wurde untersucht und erhielt Medikamente. Sie kann sich keine Privatklinik leisten. Doch wegen des langen Weges zu dem öffentlichen Krankenhaus verlor sie einen ganzen Arbeitstag – ein Teufelskreis.
Obwohl Windpocken keine gefährliche Krankheit sind, können sie für ein Kind aus Kambodscha, das in Armut, untergewichtig und mit labilem Gesundheitszustand geboren wurde, schnell lebensbedrohlich werden. Kambodscha hat die höchste Kindersterberate im südostasiatischen Raum.
Sinat und ihr Ehemann Chorn (Vater und Sohn tragen den gleichen Namen) kennen diese Statistik nicht, aber sie leiden wie alle in Armut lebenden Kambodschaner. Sie vertrauen den öffentlichen Krankenhäusern nicht und bevorzugen die flexibleren Möglichkeiten, die die vielen kleinen Privatkliniken bieten, obwohl sie dafür Kredite aufnehmen müssen. Oder sie gehen zur nächstgelegenen Apotheke, wo ein Angestellter sich die Symptome anhört und dann ein Medikament verschreibt, obwohl er nur begrenzt dafür ausgebildet ist.
In der Strohhütte hält das Kind seine Mutter fast die ganze Nacht wach. Die Hütte steht neben einem Abwassersystem, das einen unerträglich widerlichen Gestank verbreitet. Sehr früh morgens, um 3:30 Uhr, kocht Sinat und bereitet mit anderen Mitgliedern ihrer Großfamilie alles vor. Um 5:00 Uhr öffnen sie ein kleines Restaurant für die vielen Angestellten einer nahe gelegenen Textilfabrik.
Vormittags ist sie wieder beim Kochen für die Nachmittagsschicht. Trotz der Medikamente zeigt das Kind keine Anzeichen einer Besserung.
Nachdem Sinat durch den kranken Chorn die ganze Nachte wachgehalten wurde,
beginnt sie um 3 Uhr nachts mit ihrer Schwiegermutter essen zu zubereiten,
dass sie zwei Stunden später vor der Textilfabrik verkaufen möchte
Sinat jagt gedankenverloren die Fliegen davon während
sie vor der Textlfabrik Essen verkauft
Zurück auf dem Motorrad. Chorn und seine Eltern passieren eine Reihe von Häusern, vor denen junge Mönche auf den Treppenstufen plaudern. Sie erreichen die Pagode, wo sie ein persönliches Gespräch mit einem der Mönche führen.Von dort aus gehen sie an die Seite des rot-goldenen Gebäudes.
Chorn sitzt auf dem Schoß seiner Mutter, seine Hände wie zum Gebet gefaltet, während einer der Mönche Wasser über sie gießt. Chorn ist genauso konzentriert wie seine Mutter und vielleicht teilen sie sich auch das gleiche Gefühl von Kälte – beide bekommen Gänsehaut.
Der Mönch sagt, dass Mutter und Kind in gegensätzlichen Jahren geboren wurden. Sie wurde im Jahr des Hundes geboren und Chorn im Jahr der Ziege. Er erklärt, dass das der Grund ist, warum sie so oft krank werden und warum, wenn es dem einem gut geht, der andere krank ist. Die Waschung, so sagt er, bringt ihnen Freude und Glück und wird sie vor Krankheiten beschützen. Man muss diese Rituale zwölfmal an zwölf aufeinander folgenden Tagen durchführen.
Aber Sinat setzt nicht ihre gesamte Hoffnung darauf. Wieder zu Hause sagt ihr eine Nachbarin, dass sie eine Klinik kennt, in der Chorn eine Spritze erhalten kann, die die Krankheit vielleicht in zwei Tagen heilt. Sinat fragt sich, ob sie auch das ausprobieren sollte – morgen?
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Chorn draussen vor der Tür mit Jungen aus seiner
Nachbarschaft
